Wer eine Reise nach Italien unternimmt, sollte auf keinen Fall die Stadt Neapel verpassen, die in der Region Kampanien am Tyrrhenischen Meer liegt. Neapel ist eine Metropole, die aus einem quirligen Durcheinander besteht, dass viele schöne, aber auch viele hässliche Seiten hat. Die meisten Touristen sehen sich die vielen historischen Sehenswürdigkeiten an, die im Laufe von Jahrhunderten entstanden sind.
Ein Blick in die Geschichte
Die Griechen waren die ersten Siedler, die bereits vor vielen hundert Jahren die Lagune von Neapel entdeckten und genau an der Stelle der heutigen Altstadt von Neapel ihre damalige Siedlung Neapolis errichteten. Ihnen folgten später sowohl die Römer als auch die Byzantiner.
Einen ersten Aufschwung konnte die Stadt unter dem Stauferkönig und Kaiser Friedrich II. erleben, er gründete in Neapel im Jahr 1224 eine Universität. Sie ist bis heute die Wichtigste von Italien und trägt seinen Namen. Die nachfolgenden Regenten und Herrscher haben, auch wenn sie nur wenige Jahre in Neapel regiert haben, immer ihre Spuren in Form von Sehenswürdigkeiten hinterlassen.
Zu den Sehenswürdigkeiten, die man sich beim Besuch in Neapel unbedingt ansehen sollte, gehört auf jeden Fall die Via dei Tribunali sowie die Spaccanapoli. Während die erste eine belebte Altstadtstraße ist, ist die andere eine 2 Kilometer lange und schnurgerade durch Neapel verlaufende Straße. Wer eine Schwäche für kleine Ateliers oder kleine Werkstätten hat und dazu in ebenso kleinen Läden oder auf Märkten stöbert, sollte das Quartieri Spagnoli, das typischste und lebendigste Stadtviertel von Neapel, aufsuchen. Die Galleria Umberto I ist eine klassizistische Passage mit Glasdach, in der nicht nur Boutiquen, sondern auch Bars eingerichtet sind.
Zu den historischen Sehenswürdigkeiten von Neapel gehört der Dom San Gennaro, die wichtigste Kirche der Stadt sowie das Baptisterium aus dem 4. Jahrhundert. Die gotische Kirche Santa Chiara ist die Grabstätte der Königsfamilie von Anjou. Der Palazzo Reale ist das Schloss der spanischen Vizekönige und liegt am größten und schönsten Platz, der Piazza Plebiscito.
Neapel und das Umland
Nicht nur in Neapel selbst, sondern auch in der Umgebung gibt es einzigartige Besonderheiten zu entdecken.

Palast von Caseerta
So liegt rund 40 Kilometer nördlich von Neapel, das beliebte Ausflugsziel, der königliche Palast von Caserta. Mit seinen rund 1217 Zimmern zählt er zu den größten Barockbauwerken Europas. Besonders sehenswert ist die rund 100 Hektar große Park- und Gartenalage.
Das frühere Franziskanerkloster Certosa di San Martino im Stadtteil Vomero ist heute ein Museum, das unter anderem berühmte neapolitanische Krippen ausstellt. Im Archäologischen Nationalmuseum können zahlreiche Ausgrabungsstätten von Pompeji angesehen werden. Im Stadtteil Capodimonte sind die Katakomben des San Genaro, also des Doms, ein besonderer Besichtigungspunkt.
Wer Neapel einmal unter der Oberfläche besuchen möchte, kann mit Führungen Napoli Sotterranei besuchen. Mit einer Seilbahn kann man zu dem auf einem Hügel gelegenen Stadtteil Vomero hinauffahren und von dort das wunderschöne Panorama über die Stadt genießen.
Auf einer Insel mit Namen Megaride vor dem ehemaligen Fischerhafen Santa Lucia liegt das Castell dell’Ovo, eine mächtige alte Festung mit hohen Mauern, die auch als Eierburg bezeichnet wird. Diesen Namen verdankt sie dem römischen Dichter Vergil, der einer Legende nach ein Ei in das Fundament der Festung gelegt haben soll.
Als dritte große Stadtfestung liegt das Kastell Sant‘ Elmo auf dem Hügel Vomero im gleichnamigen Stadtteil. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde unter der Herrschaft von Robert von Anjou errichtet. Später wurde es als Militärgefängnis genutzt und nach dreijähriger Renovierung 1982 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Daneben befindet sich das Kloster Certosa die San Martino mit seinem Weinberg.